Hallo zusammen!
Ich heiße Thea und bin aktuell für meinen weltwärts-Freiwilligendienst mit Ecoselva in Tingo Mal Paso. Das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Pozuzo in Peru. Hier helfe ich an der secundaria, also der Sekundarschule, mit. Im Folgenden möchte ich Dich kurz mit in mein Leben und meinen Alltag hier nehmen und vielleicht bekommst Du ja Lust, deinen Freiwilligendienst auch hier zu verbringen. Also viel Spaß beim Lesen!
Tingo Mal Paso ist wirklich sehr klein und hat nur etwa 200-300 Einwohner. Dementsprechend ist die Schule, an der ich mithelfe, natürlich auch eher klein und hat nur etwa 30 Schüler. Das heißt aber keinesfalls, dass es hier langweilig wird. Im Gegenteil, hier ist immer viel los und es gibt immer was zu tun und Aufgaben, wo man mit anpacken kann. An der Schule hier unterrichten insgesamt sieben Lehrer die Fächer Matemática, Comunicación (hier arbeiten die Schüler mit ihrer eigenen Sprache, also dem Spanisch, vergleichbar mit Deutschunterricht bei uns in Deutschland), Inglés (Englisch), Ciencias y Tecnología (Naturwissenschaften und Technik), Arte (Kunst & Musik), Educación Física (Sportunterricht), Religión, Educación para el trabajo (Bildung für die Arbeit, beinhaltet auch die Arbeit im Schulgarten) und Desarollo personal, ciudadania, civica (Politik und GK, hier lernen die Schüler aber auch viel über Verhaltensweisen und Persönlichkeitsentwicklung, es ist also ein Mixfach).
Meine Aufgaben hier an meinem Einsatzplatz sind nun natürlich zum einen, im Unterricht mitzuhelfen, zum anderen aber auch vieles mehr. Im Unterricht helfe ich dieses Jahr in Mathe und CyT, also den Naturwissenschaften. Das liegt daran, dass diese Fächer mir einfach am besten liegen und auch gefallen und ich somit den Schülern natürlich auch etwas beibringen kann. Wo genau der oder die Freiwillige hier aber eingesetzt wird und welche Aufgaben am Ende ausgeführt werden, ist aber super individuell. Die Schule geht hier wirklich sehr stark auf die eigenen Stärken und Schwächen ein und schaut auf jeden Fall, dass der/die Freiwillige sich wohl fühlt. Und das ist auch das, was mir an meinem Einsatzplatz hier einfach super gut gefällt. Ich bin sehr gut in die Schulgemeinschaft, aber auch generell in die Dorfgemeinschaft mit eingebunden und fühle mich wie ein vollwertiges Mitglied. Ich darf bei zum Teil sehr wichtigen Entscheidungen mitreden und bin nicht einfach „nur“ die Freiwillige, die mal für ein Jahr vorbeikommt.
Außerdem ist meine Arbeit hier einfach sehr breit gefächert, es geht nicht nur ums Unterrichten. Bei allem, was in der Schule so ansteht, werde ich mit eingebunden und erlebe einfach hautnah mit, wie eine echt kleine Sekundarschule hier in Peru so funktioniert. Sehr oft gibt es außerunterrichtliche Veranstaltungen, wie Ausflüge in nahegelegene Dörfer, um gemeinsam Fußball zu spielen oder auch Feiertage, von denen es hier wirklich viele gibt, die auf sehr schöne Art und Weise zusammen mit den Schülern zu einem besonderen Tag gemacht werden. Der Sport, vor allem der Fußball, spielen hier eine sehr große Rolle, die Schule hat ihre eigenen Mannschaften, mit denen sie dann gegen andere Dörfer antritt und auch wirklich nicht schlecht abschneidet. Man ist auf jeden Fall also auch gut unterwegs und sieht viel von umliegenden Dörfern. Wie schon erwähnt hat die Schule hier auch ihren eigenen, echt großen Schulgarten. Dieser wird zusammen mit den Schülern liebevoll gestaltet und bewirtschaftet, so wird ihnen somit die ökologische Landwirtschaft nähergebracht. Auch hier bringe ich mit immer sehr gerne mit ein und helfe sowohl im Unterricht als auch bei anfallenden Arbeiten im Garten, wie sähen, Pflanzen pflegen oder auch gießen. Die praktische Arbeit zusammen mit den Schülern ist immer super schön und man lernt die Schüler nochmal auf eine ganz andere Art und Weise kennen. Der Direktor und die ganzen Lehrer hier sind alle super nett und haben mich richtig gut an der secundaria aufgenommen. Wenn ich mit irgendetwas nicht zufrieden bin oder auch einfach Redebedarf habe, haben alle immer ein offenes Ohr für mich und suchen schnellstmöglich nach einer guten Lösung. Man wird hier also auf jeden Fall ernst genommen und immer respektvoll und zuvorkommend behandelt. Auch die Schüler hier sind alle echt super lieb und respektvoll, sodass man sich mit ihnen einfach nur wohlfühlen kann. Generell fühle ich mich hier an der secundaria, aber auch im Dorf, einfach wie in einer großen Familie oder auch Freundesgruppe, in der alle einfach für jeden da sind und immer geholfen wird.
Zusätzlich zu meiner Arbeit an der secundaria, helfe ich auch noch an der primaria, also Grundschule und im inicial, so etwas wie Kindergarten, mit. Das ist allerdings komplett freiwillig und eigentlich gar nicht mein Haupteinsatzplatz von Ecoselva aus, trotzdem eine schöne zusätzliche Beschäftigung und die primaria/ der inicial freuen sich auch wirklich sehr über die Mithilfe in den Fächern Englisch und Musik bzw. Flötenunterricht. Auch hier kann man sich allerdings wieder vielfältig einbringen, auch wenn hier der Englischunterricht wirklich nochmal eine größere Bedeutung hat, weil sonst an der Grundschule eben überhaupt kein Englisch unterrichtet werden würde.
Dadurch, dass ich somit fast alle der Kinder / Schüler im Dorf kenne, bin natürlich auch ich bei den Familien bekannt. Beim Gang über die Straße des Dorfes kann ich mittlerweile nach 7 Monaten hier fast alle mit Namen begrüßen. Ich fühle mich hier im Dorf wirklich schon wie ein vollwertiges Dorfmitglied und bin einfach auch super eingebunden. Ich werde immer informiert, wenn wieder irgendein Ereignis ansteht und habe auch schon an Versammlungen des Dorfes teilgenommen. Das ist eben der Vorteil daran, wenn man in einem eher kleinen Dorf lebt, in dem alle alle kennen. Man ist eben nicht so anonym wie in größeren Städten, was wirklich schön ist.
Das Dorf ist natürlich eher klein und es gibt nicht so viele Einkaufs- bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten. Man ist allerdings wirklich schnell und auch recht unkompliziert in Pozuzo und auch wieder zurück.
Wenn Dir mein Bericht gefallen hat, und Du jetzt vielleicht selber Lust auf einen Freiwilligendienst an diesem Einsatzplatz bekommst, dann bewirb dich doch jetzt noch für einen Freiwilligendienst 2024/25 bei Ecoselva mit Ausreise im August. Die Schule hier würde sich auf jeden Fall sehr über Dich und Deine Ideen freuen.
Thea
Mehr Infos zu der Einsatzstelle findet du hier.