Neues aus dem Projekt mit Vaagdhara zur Klimaresilienz 2022-2025
Mit Kofinanzierung von Engagement Global / BMZ: „Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben privater deutscher Träger“ Zwei Projekte in Rajasthan – Madhya Pradesh – Gujarat / Indien mit
Home → Projektarbeit → Resilienz für die am meisten vom Klimawandel betroffene ländliche Bevölkerung in Madhya Pradesh durch Initiativen der lokalen Bevölkerung
Mit Kofinanzierung über BENGO: „Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben privater deutscher Träger“ zwei Projekte in Indien von 2019 – 2021
Die ausgewählten Projektdörfer in Madya Pradesh grenzen an Rajasthan, waren bislang wenig bei externen Entwicklungsinitiativen einbezogen. Die meisten Aktivitäten tragen zur Befähigung und Ermächtigung der indigenen Landbevölkerung in Madya Pradesh bei. Hier lebt das Volk der Bhil, das große Probleme in der Ernährungssicherung und einen Mangel an Bildungschancen hat. Das Projektziel heißt: Die geschulten indigenen Kleinbäuerinnen und -bauern im westlichen Madhya Pradesh wenden erfolgreich die landwirtschaftlichen Methoden des CCIFS (Climate Change Independent Farming System) an und haben dadurch eine erhöhte Klimawandelresilienz und Nahrungssicherheit im Falle von extremen Wetterphänomenen.
Das CCIFS hat verschiedene Komponenten, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft die Prinzipien des Belebens, Wiederbenutzens, Recyclings anwendet. Die Beherrschung eigenständiger Saatgutvermehrung durch die Zielgruppe ist ein zentraler Faktor für die langfristige Sicherung der Nahrungsmittelproduktion, Reduzierung der Ausgaben und Unabhängigkeit vom Markt. Insgesamt können die nachhaltigen Methoden von CCIFS zu deutlich geringeren Ausgaben für Inputs in der Landwirtschaft führen, die zusammen mit den potentiell höheren Preisen für Bioprodukte langfristig zu höheren Gewinnen führen können.
Während einer Motivationskampagne in den Dörfern und weitergehenden Gesprächen werden 100 junge Erwachsene identifiziert, die VAAGDHARA’s Ansatz adaptieren, ihre eigenen Landwirtschaftstechniken verbessern und gleichzeitig ihre lokale Gemeinschaft unterstützen möchten. Sie werden an einem dreiteiligen Training zum CCIFS teilnehmen. Das Ziel der Trainings ist die Entwicklung von Führungsqualitäten und deren Einsatz für Entwicklungsprozesse und die Belange ihrer lokalen Gemeinschaft. Diese jungen ‚change agents‘ spielen eine zentrale Rolle in der Sicherung der lokalen Partizipation. Ausserdem werden 20 Bäuerinnengruppen mit insgesamt 400 Mitgliedern gebildet, um mit dem neuen Ansatz die Ernährungssicherung ihrer Familien und insbesondere die der Kinder nachhaltiger zu gestalten. Die Ernährung soll abwechslungsreicher werden und stärker auf lokal vorhandenen kultivierten und bisher nicht kultivierten Pflanzen basieren. Die Nutzung der kleinbäuerlichen Flächen soll geändert werden in der Form, dass die Pflanzen einen Schwerpunkt haben, die der Ernährungssicherung der Familien dienen.
Die Sichtbarmachung der angestrebten Veränderung im Gartenanbau wird mittels Modellgärten erreicht. Die Verbreitung relevanter Informationen in der lokalen Sprache wird zusätzlich vom bereits etablierten kommunalen Radiosender von VAAGDHARA unterstützt.
Das Programm der Ernährungssicherheit wird begleitet mit einer Sensibilisierung der Zielgruppe zum Klimawandel und Planung von Maßnahmen auf familiärer Ebene um die Resilienz zu stärken.
Mit zwei Ansätzen wird die Breitenwirkung und Nachhaltigkeit des Projektes gefördert. Zum einen ist dies die Etablierung eines Zentrums für Klimawandelresilienz („Centre of climate change resilience building“), welches VAAGDHARA für Workshops, Fortbildungen und Beratung bzgl. CCIFS und verwandten Themen nutzt. Zum anderen wird das Projekt ergänzt durch die Advocacy-Arbeit von VAAGDHARA, um eine stärkere Ausrichtung der Agrarpolitik auf die organische Ernährungssicherung zu erwirken.
Mit Kofinanzierung von Engagement Global / BMZ: „Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben privater deutscher Träger“ Zwei Projekte in Rajasthan – Madhya Pradesh – Gujarat / Indien mit
Mitarbeit in Projekten zur Verbesserung der Lebensbedingungen von armen Bevölkerungsgruppen in ländlichen Gebieten (2 Plätze) VAAGHDARA – Voluntary Association of Agriculture Partnerorganisation Im Herzen Rajasthans,
Die Freiwilligen beim Vorbereitungsseminar in der Jugendherberge Urwald Life Camp in Lauterbach zusammen mit der zuständigen Mitarbeiterin für Indien (links), nach der Ankunft in Leh (rechts)
Das Vorbereitungsseminar für die Ausreise nach Indien und Peru fand Anfang Juli in der Jugendherberge Urwald Life Camp in Lauterbach statt. Dort starteten wir je nach Land unterschiedlich in den Tag, für die zukünftigen Freiwilligen in Indien begannen wir mit landesspezifischen Themen wie der politischen Entwicklung Indiens, dem Kastensystem, der Rolle der verschiedenen Religionen dort, der Geschichte Indiens sowie dem nachhaltigen bzw. konventionellen Tourismus in Indien oder auch der besonderen Rolle Ladakhs. Gemeinsam mit den Freiwilligen, die ihren Freiwilligendienst in Peru leisten, haben wir auch über Rassismus, Sexismus, verantwortungsvolle Berichterstattung sowie die SDGs (Sutainable Development Goals) gesprochen und hatten Spaß bei Rollenspielen zum indischen/peruanischen Kontext.
Am 27. August bzw. 9. Oktober begann schließlich das Abenteuer und die Freiwilligen machten sich auf den Weg nach Indien. Unsere Landeskoordinatorin erwartete die neuen Freiwilligen in Delhi und besprach mit ihnen einige landesspezifische organisatorische Dinge. Mittlerweile sind sie schon wohlbehalten in Leh, bei ihrer Partnerorganisation angekommen und gewöhnen sich in den dortigen Arbeitsalltag ein.
Wir wünschen unseren Freiwilligen einen tollen Start in ihr weltwärts Jahr und dieses Abenteuer!