Advocacy-Arbeit und Empowerment für junge indigene Wanderarbeiter aus den Stammregionen der Bundesstaaten Gujarat, Madhya-Pradesh und Rajasthan

Partner von Ecoselva:
Voluntary Association for Agriculture, General Development, Health and Reconstruction Alliance – VAAGDHARA

Im Rahmen des Projektes wird ein Migrant-Support Mechanismus geschaffen, welcher die temporären Arbeitsmigrant*innen, aus den „Tribal Communities“  berät, organisiert und die Vertretung ihrer Interessen gegenüber Dritten übernimmt. Dieser Mechanismus soll die sozio-ökonomische Situation der Arbeitsmigrant*innen, deren Familien neben dem Einkommen aus der Lohnarbeit sonst komplett von den Erträgen aus der Landwirtschaft abhängig sind, verbessern und somit ihre Abhängigkeiten von schwankenden Ernteerträgen und Niedriglohnarbeit verringern. Zusätzlich haben diese Migrant*innen einen rechtlichen Anspruch auf Sozialleistungen in Form von u.a. einer Kranken- und Unfallversicherung, welchen sie aber bisher kaum durchsetzen können. Auch hier wird der Migrant-Support Mechanismus die Situation der Zielgruppe durch seine beratende und befähigende Funktion verbessern.

Des Weiteren soll die landwirtschaftliche Komponente der Existenzgrundlage der Zielgruppe gefördert, verbessert und gegenüber externen Einflüssen (Klimawandel, Preisschwankungen auf dem Lebensmittelmarkt) resilienter gemacht werden. Dafür werden Innovationen aus der Zielgruppe im Bereich der Landwirtschaft durch das Projekt gefördert und sechs Pilotgruppen geschaffen, welche das traditionelle Haat-Bazar System im Projektgebiet reetablieren sollen. Das Konzept des Haat-Bazars besteht darin, dass sowohl die Nachfrage für die Grundlagen der Landwirtschaft (Saatgut, Dünger etc.) sowie auch der Vertrieb der landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Zielgruppe über eine lokale Marktstruktur erfolgen. Dieses Konstrukt reduziert die Abhängigkeit von Zwischenhändlern, welche teilweise durch Absprachen regionale Monopole schaffen und dadurch Preise massiv drücken, bzw. für Saatgut und Dünger Preise deutlich über dem eigentlichen Marktpreis fordern können. Dieser Wohlfahrtsverlust für die Bäuerinnen und Bauern in der Region würde durch ein Haat-Bazar System vermieden werden.

 

Außerdem werden durch das Projekt eigene „Community Institutions“ etabliert, welche als Interessensverbände betrachtet werden können. Hierdurch wird die Zielgruppe befähigt, dauerhaft und unabhängig von der Unterstützung externer Akteure wie unserer Partnerorganisation Vaagdhara, ihre Interessen politisch auf lokaler und bundesstaatlicher Ebene zu vertreten. Die hierbei im Rahmen des Projektes geplanten Aktivitäten umfassen, neben dem Aufbau dieser Gruppen, auch Schulungen im Bereich der Möglichkeiten zur nachhaltigen Förderung der Landwirtschaft und der Formulierung möglicher Forderungen der Zielgruppe gegenüber staatlichen Stellen in Bezug auf Landwirtschaft einerseits und die Situation von temporären Arbeitsmigrant*innen andererseits.