Peru, Dom.Rep., Indien
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Unsere Partnerländer
Ecoselva ist in drei Ländern aktiv unterwegs: Peru (seit 2010), Dominikanische Republik (seit 2013) und Indien (seit 2017). Die Geschichte, Kultur und Reisebestimmungen können auf der Seite des Auswärtigen Amts nachgelesen werden, oder am besten selbst erkundet werden. Ecoselva gibt einen kurzen Überblick über die jeweiligen Länder:
Übersicht
Peru:
Bevölkerung:
Insgesamt: 35,5 Millionen
In den Städten: 27,4 Millionen 77%
Auf dem Land: 8,1 Millionen 23%
Auch in Peru ist die Armut ländlich: von den Menschen auf dem Land gelten 69 Prozent als arm, von den Stadtbewohnern 31 Prozent.
Wirtschaft:
Zentraler Wirtschaftsbereich Perus ist der Erzabbau. Die peruanischen Minen liegen bei vielen Metallen im lateinamerikanischen Vergleich ganz vorne; und auch im globalen Vergleich erreichen sie die ersten Plätze. Ob Platin, Tellur, Gold, Zink oder andere wichtige Metalle – der große Reichtum des Landes findet weltweit Abnehmer. Doch dieser wichtige Wirtschaftszweig verursacht auch eine Vielzahl an Konflikten: die schärfsten Auseinandersetzungen der letzten Jahre beschäftigten sich mit der Kontrolle des Zugangs zu Ressourcen wie Erzen, Wasser, Boden, Fauna und Flora. Das betrifft insbesondere die indigenen ländlichen Gemeinden.
Die Probleme werden verursacht durch:
- Ausbau des Straßennetzes im Regenwald und illegalen Holzeinschlag
- Geldwäsche und Drogentransport
- Werbung der Energiepolitik für die Erzeugung von Bioenergie / Agroenergiepflanzen
- Ausbeutung / Gewinnung von Kohlenwasserstoffen (Öl, Gas) in Amazonien
- Sehr schwache Umwelt- und Forstbehörden
- Technische Normen / Bestimmungen für den Verkehr werden durch den Einfluss der Holzindustrie ausgehebelt
- Weitgehender Mangel einer übergreifenden Forstpolitik
- Der Wald ist der freien Initiative der Nutzer ausgesetzt
- unklare Eigentumsverhältnisse für Bauern und indigene Gemeinden*
* Das Nutzungsrecht für eine Fläche bekommt man erst, nachdem man den Urwald gerodet hat! Dadurch wird viel Regenwald gerodet, um ihn In Besitz und in Bewirtschaftung zu nehmen. Statt einer nachhaltigen Bewiirtschaftung führt dies zu einer Nutzung, die schnell zu einer Degradierung der Böden führt.
Perus Regenwälder
Beim Bestand an Primär-Regenwäldern erreicht Peru in Südamerika den zweiten Platz nach Brasilien, weltweit Platz neun. Etwa 90 % des peruanischen Waldgebietes befinden sich in der Selva. Etwa 60% der Fläche Perus sind Regenwald, das sind mehr als 70 Mio. Hektar.
Aufgrund der Vielfalt seiner Ökosysteme und ihrer Biodiversität ist Peru eines der 12 megadiversen Länder der Welt. Für eine Wiederaufforstung zur Verfügung stehende Flächen: ca. 8.000.000 ha
Die Entwicklung im Regenwald ist dramatisch: In den letzten sieben Jahren sind über sechzig Prozent des aus Peru exportierten Holzes aus illegaler Abholzung; das verursachte wirtschaftliche Verluste, Schädigung der Wald/Holz-Ressourcen sowie Angriffe auf die indigenen Gemeinden (Land, Kultur und Bedrohung ihrer Eigenständigkeit?)
86 Prozent der Caoba-Bäume wurden illegal verkauft. Trotzdem dass die natürlich vorkommenden Caoba-Bestände immer weniger
werden, werden sie „legal“ exportiert. Etwa 70 Prozent des Cedro wird illegal exportiert. Die illegale Abholzung von Cedro hat den historischen Höhepunkt der Exportmenge um über 600 Prozent überschritten. (Quelle: INRENA, 2008)
Regenwald in Gefahr
Die Regierung plant Gesetzesvorhaben, um Waldgebiete in Amazonien zu verkaufen für den Anbau von Ölpalmen, Soja, Zuckerrohr und Bambus für die Erzeugung von Agrosprit. Das führt zu einer massiven Entwaldung und Bodenabtrag; profitieren würden davon wirtschaftliche Interessengruppen mit ihren Agrosprit-Projekten wie zum Beispiel die Grupo Romero.
Es droht eine Enteignung von Gemeindeland und Verkauf der Flächen für Waldanpflanzungen für ein gemeinsames Projekt mit Kanada, das intensiv um neue Holzproduktionsflächen bemüht ist. Ergebnis wäre eine Entwicklung wie in Chile, wo Primärwälder vernichtet wurden, um sie in Monokulturen mit Pino und Eucalyptus aufzuforsten.
Die große Verletzlichkeit des Sektors bleibt bestehen, solange nicht auf nationaler und internationaler Ebene Rechtssicherheit und Good Governance sichergestellt sind. Insbesondere fehlt in Europa noch immer ein Verbot des Imports von illegal gefälltem Tropenholz. Ein Gesetzentwurf des deutschen Umweltministeriums liegt seit zwei Jahren vor, doch er wird nicht behandelt.
Auswirkungen der illegalen Abholzungen:
Gesellschaftlich / Sozial: Verletzung der Rechte der indigenen Gemeinschaften, Armut und Gesundheitsprobleme, Zwangsarbeit, Ausbeutung
Ökologisch: Entwaldung, Auswirkungen der veränderten Bodennutzung, Verlust an biologischer Vielfalt, Verschmutzung von Wasser und Boden, Eindringen in nationale Schutzgebiete
Wirtschaftlich: Steuerflucht?, Geldwäsche, Holzhandel /transport, Verlust natürlicher Ressourcen
weiterführende Links:https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/peru-nod oder https://www.liportal.de/peru/
Übersicht Dominikanische Republik:
Bevölkerung:
Insgesamt: 10,5 Millionen
In Santo Domingo: 3 Millionen
In der Dominikanischen Republik leben ungefähr 1 Millionen Haitianer, ca. die Hälfte von ihnen ist illegal im Land. Die Einwanderung der Haitianer in die Dominikanische Republik ist ein großes Konfliktthema und häufig von Rassismus begleitet.
Wirtschaft:
Die dominikanische Wirtschaft ist geprägt durch Tourismus, Landwirtschaft (vor allem: Zucker, Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak, Gemüse und Reis) und Rücküberweisungen von emigrierten Dominikanern. Viele Dominikaner verlassen ihr Land in Richtung USA in
der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ein weiterer Bestandteil ist der Bergbau: Gold, Nickel, Silber, Zinn und Larimar werden hier gefördert. Das
Bruttoinlandsprodukt beträgt 60 Mrd. US-$ (Vergleich Deutschland: 3.600 Mrd. US-$). Die Währung ist der Dominikanische Peso(Stand 27.11.2014: 1€
: 55,0142DOP) In der dominikanischen Republik herrscht wie in anderen lateinamerikanischen Ländern Armut und eine hohe Ungleichverteilung des Reichtums (Gini-Koeffizient: 47,4).
Religion:
68,9 % Katholiken; 18,2% Protestanten (überwiegend: evangelikale Strömungen); 10,6% Atheisten/Religionslose und Sonstige 2,3%. Die Religion ist in der Dominikanischen Republik allgegenwärtig – in der Sprache sowie als Autoaufkleber – und nimmt einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft ein.
Kriminalität:
Die Kriminalität im Lande ist hoch. Außerdem besitzen viele Dominikaner Waffen, die auch im Alltagsbild ständig präsent sind. Von Überlandfahrten nachts ist grundsätzlich abzuraten!
Gesundheitswesen:
Das dominikanische Gesundheitswesen teilt sich in einen privaten und einen öffentlichen Sektor auf; der Private ist
kostenlos bzw. relativ günstig und für jeden zugänglich. Allerdings bestehen häufiger hygienische Mängel und die Versorgung ist ebenfalls nicht sehr gut. Wer es sich leisten kann, besucht stattdessen die teuren „Clinicas“, die man vor allem in den großen Städten wie Santiago oder Santo Domingo findet. Die medizinische Versorgung ist hier in der Regel sehr gut. Abtreibungen sind in der Dominikanischen Republik, wie auch in Haiti per Gesetz verboten.
Transport:
Zwischen den einzelnen Städten gibt es asphaltierte Straßen, in ländlichen Gebieten benötigt man hingegen meist einen Jeep, um auf unbefestigten Straßen voran zu kommen. Mehrere Busfirmen wie Caribetours verbinden schnell und komfortabel die größeren Städte untereinander sowie mit der Hauptstadt Santo Domingo. Ansonsten findet man im ganzen Land Guaguas. Dies sind Kleinbusse, die das Rückgrat des Personenverkehrs bilden. Sie fahren nahezu überall auf einer festgelegten Route und halten auf Wunsch des Passagiers jederzeit, ebenso kann man sich einfach an die Straße stellen und das nächste Guagua anhalten. Guaguas sind meist sehr günstig, fahren aber nicht nach einem Fahrplan, so dass die Reisezeit recht variabel ist.
weiterführende Links: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/dominikanischerepublik-node/dominikanischerepubliksicherheit/206146
Übersicht
Indien:
Die Informationen berufen sich auf das Länder-Informations-Portal der GIZ. Jegliche Credits gehen an die Autoren der Seite.
Bevölkerung:
Insgesamt: 1,34 Milliarden, 23 Amtssprachen, 28 Bundesstaaten und acht Unionsterritorien
Generelle Informationen
Indien wird als eine der kommenden globalen Wirtschaftsmächte gehandelt. Nach seiner Wirtschaftskraft, gemessen auf der Basis der Kaufkraftparität, steht Indien bereits weltweit an vierter Stelle. Mit Indien verbindet sich Hochtechnologie, eine schnell wachsende Filmindustrie (Bollywood) und extremer Reichtum. Gleichzeitig gibt es aber auch eine weitverbreitete Armut, Kinderarbeit, um ihre Lebensgrundlagen gebrachte Ureinwohner (Adivasi) sowie Dalits (Kastenlose/Unberührbare), die tagtäglich diskriminiert werden. Moderne Großstädte und über eine halbe Millionen Dörfer, teilweise ohne Strom und Wasser, bestehen nebeneinander.
Die Geographie Indiens zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus. Hohe Berge und flache Ebenen, Wälder und karge Flächen sowie fruchtbare Flussebenen und Deltas wechseln sich ab. Die natürliche Grenze im Norden und Nordosten bildet der Himalaya, der höchste Gebirgszug der Welt, der im äußersten Nordwesten durch das Hochtal des Indus vom Karakorum getrennt wird. Südlich des Himalayas schließen sich die breiten, fruchtbaren Flussebene des Ganges und des Brahmaputra an. Den Nordosten Indiens, einschließlich der Brahmaputra-Ebene, verbindet nur ein schmaler Korridor zwischen Bangladesch und Nepal bzw. Bhutan mit dem Rest des Landes. Die Nordostregion wird durch das bis zu 3.800 Meter hohe Patkai- oder Purvachalgebirge von Myanmar sowie das knapp 2.000 Meter hohe Khasigebirge von Bangladesch abgeschirmt.
Das Hochland von Dekkan nimmt den größten Teil der keilförmig in den Indischen Ozean vorragenden indischen Halbinsel ein. Das Vindhya – und das Satpuragebirge schirmen den Dekkan von der Gangesebene im Norden ab. Im Westen wird er von den bis zu 2.700 Meter hohen Westghats, im Osten von den flacheren Ostghats begrenzt. Beide Gebirgszüge treffen im Süden, wo die Halbinsel spitz zum Kap Komorin zuläuft, zusammen. Die Westghats fallen steil zur Konkan- und Malabarküste entlang des Arabischen Meeres ab. Die Ostghats gehen in die breiteren östlichen Küstenebenen am Golf von Bengalen über.
Indien weist sowohl ein subtropisches Kontinentalklima (v.a. in Nord- und Zentralindien) als auch ein tropisches Klima auf (im Süden sowie in den Küstengebieten) auf. Während die Temperaturen im Norden im Januar unter 5 Grad fallen und im Mai punktuell auf über 45 Grad ansteigen können, ist es im Süden des Landes ganzjährig warm bis heiß.
Vom unterschiedlichen Klima und der Vielfalt der Naturlandschaften profitieren auch Flora und Fauna. Die unterschiedliche Vegetation ist Heimat einer Vielzahl von Elefanten, Affen, (bengalischen) Tigern, Kamelen oder Schlangen, mehr als 1.200 einheimischen Vogelarten etc. Außerdem beherbergt Indien eine riesige Zahl an Rindern. Doch der Mensch dringt in seinem Hunger nach Land mehr und mehr in den Lebensraum der Pflanzen und Tiere vor und drängt diese in stetig kleiner werdende Rückzugsgebiete.
weiterführende Links: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/indien-node/indiensicherheit/205998 oder https://www.liportal.de/indien/wirtschaft-entwicklung/